DIE SAMMLUNG RUDOLF
17.8. BIS 30.10.22
OBERE SAMMLUNG
Anlässlich des Erscheinens des 77. Bandes der von der Stiftung Niedersachsen herausgegebenen Reihe „Kunst der Gegenwart aus Niedersachsen“.
Wie konstruieren wir Geschichte? Welche Rolle spielen individuelle und kollektive Erinnerungen bei ihrer "Entstehung"? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der künstlerischen Praxis von Konzeptkünstler Dirk Dietrich Hennig, der seit Jahren an seiner Unsichtbarkeit arbeitet. Als Autor seiner Werke tritt er ungern ins Rampenlicht, nimmt lieber die Rolle eines Vermittlers ein und lässt vergessene Protagonisten der Kunstwelt an seine Stelle treten – beispielsweise die Künstler Georg Cup, Steve Eliot und Jean Guillaume Ferrée. In seiner aktuellen Ausstellung tritt Henning in Person des Sammlers Carl Gerhardt Rudolf in Erscheinung. Hennig, 1967 in Herford geboren, hat ein vielschichtiges, multimediales Werk geschaffen, das mit Hilfe inszenierter Persönlichkeiten die Möglichkeiten der Geschichtsschreibung und ihrer Rezeption einer differenzierten und kritischen Betrachtung unterzieht.
„Der wahrhaft virtuose Geschichtenerzähler heißt Dirk Dietrich Hennig (...). Seit 1998 unternimmt der Konzeptkünstler verschiedene ‚historische Interventionen‘ im kunsthistorischen Kontext und wendet sich damit an ein Publikum, das das Sensationelle und ständig Neue sucht und dessen Aufmerksamkeit zu erlangen eine große Herausforderung darstellt. (...) Vergleichbar mit dem scharfsinnigen Verwirrspiel von Orson Welles, der in seiner berühmten Radioadaption von H.G. Wells' ‚The War of the Worlds‘ (1898/1938) oder in dem späten, nicht minder zynischen Film-Essay ‚F for Fake‘ (1974) mit dokumentarisch getarnter Fiktion die Mechanismen des jeweiligen Mediums eindrucksvoll in Szene setzte, geht es Hennig grundsätzlich um Inszenierungen von Kunst. Untrennbar damit verbunden ist eine eindringliche Auseinandersetzung mit dem Kunstbetrieb, mit etablierten Wertmaßstäben und mit den Praktiken des Ausstellungsprozesses. (...)“
Naoko Kaltschmidt, Springerin, Issue 1 - 2009
Die Ausstellung wird gefördert durch und findet in Kooperation mit der Stiftung Niedersachsen statt.
Eröffnung
Die Eröffnung findet unter den tagesaktuellen Coronaregeln statt. Ob eine Anmeldung notwendig ist, wird an dieser Stelle bekanntgegeben.
Dienstag, 16.8.22, 18.30 Uhr