SPECTRUM – INTERNATIONALER PREIS FÜR FOTOGRAFIE DER STIFTUNG NIEDERSACHSEN
26.6. BIS 10.10.21
Obere Sammlung
Anlässlich der Vergabe des SPECTRUM – Internationaler Preis für Fotografie 2021 der Stiftung Niedersachsen an Zanele Muholi zeigt das Sprengel Museum Hannover in Zusammenarbeit mit der Stiftung Niedersachsen einen Überblick über die Herangehensweise an Selbstporträts während der gesamten Karriere der südafrikanischen Fotograf*in und Aktivist*in.
Zanele Muholi wurde 1972 in Umlazi, Südafrika, geboren und erhielt eine künstlerische Ausbildung an dem 1989 von dem Fotografen David Goldblatt gegründeten Market Photo Workshop, Johannesburg, und der Ryerson University, Toronto. Seit zwei Jahrzehnten arbeitet sie konsequent zu Fragen der visuellen Repräsentation der LGBTQ und der Politik in Südafrika seit dem Ende der Apartheid. Ihre Bildproduktion ist Teil komplexer Strategien der Selbstermächtigung marginalisierter und entrechteter Communities. Häufig als Langzeitprojekte angelegte Porträtserien stehen im Zentrum des Schaffens. Nicht selten werden die Fotografien von Informationen über den Alltag der Akteur*innen begleitet. Muholi dokumentiert Anfeindungen und Übergriffe auf lesbische und transgender Personen. Sie ermöglicht Menschen unterschiedlicher sexueller Präferenzen visuelle Selbst-Repräsentationen von großer Souveränität. Über Neu-Interpretationen werden Fremdzuschreibungen zu selbstbewussten Selbstdefinitionen von außergewöhnlicher Kraft und Poesie.
Die Ausstellung im Sprengel Museum Hannover zeigt etwa 40 teils großformatige Arbeiten aus den Jahren 2005 bis 2016. Sie bildet den Auftakt zu einer von der Tate Modern, London, entwickelten, für den Herbst 2021 geplanten Retrospektive der Künstler*in im Gropius Bau, Berlin.
Der international renommierte SPECTRUM-Preis ist einer der ältesten Fotopreise Europas. Er wird seit 1994 von einer wechselnd besetzten Jury vergeben und ist mit 15.000 Euro dotiert. Die Preisträger*innen werden darüber hinaus stets mit einer umfangreichen Werkschau im Sprengel Museum Hannover und einer Künstler*inpublikation geehrt.
Kuratorin: Inka Schube