Porträt Schwitters
Zustandsuntersuchung einer Fotografie von Heinrich Riebesehl Copyright: Werner Musterer

Zustandsuntersuchung einer Fotografie von Heinrich Riebesehl Copyright: Werner Musterer

Zustandsuntersuchung einer Fotografie von Heinrich Riebesehl Copyright: Werner Musterer

Gemeinsamer Ausstellungsaufbau
Gemeinsamer Ausstellungsaufbau mit den Künstlerinnen Petra Kaltenmorgen und Anette Walz Copyright: Werner Musterer

Gemeinsamer Ausstellungsaufbau mit den Künstlerinnen Petra Kaltenmorgen und Anette Walz Copyright: Werner Musterer

Stereoskopische Untersuchung
Stereoskopische Untersuchung einer Fotografie von Patrick Faigenbaum, Copyright: Craig Kamrath

Stereoskopische Untersuchung einer Fotografie von Patrick Faigenbaum, Copyright: Craig Kamrath

Fotografien direkt auf die Wand
Montage von Jochen Lemperts Fotografien direkt auf die Wand Copyright: Herling/Herling/Werner

Montage von Jochen Lemperts Fotografien direkt auf die Wand Copyright: Herling/Herling/Werner

Referenzsammlung von Museumsschädlingen
Referenzsammlung von Museumsschädlingen und eine im Museum eingesetzte Schädlingsfalle Copyright: Werner Musterer

Referenzsammlung von Museumsschädlingen und eine im Museum eingesetzte Schädlingsfalle Copyright: Werner Musterer

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Fotografien des 20. Jahrhunderts bis hin zu zeitgenössischen Arbeiten bilden den Arbeitsschwerpunkt der Fotorestaurierung im Sprengel Museum Hannover. Die Fotorestauratorin betreut den kompletten Sammlungsbestand, bestehend aus 13.374 Fotografien und Medienarbeiten (Stand: April 2019).

Die Konservierung und Restaurierung von Fotografien und Medienkunst setzt eine genaue Untersuchung des zu behandelnden Werkes voraus. Dabei werden vor allem die Technik und das Material identifiziert. So kann es sich im Bereich der Fotografie zum Beispiel um Silbergelatineabzüge auf Papier, chromogen entwickelte Farbabzüge auf PE-Papier oder um Dia-Installationen handeln. Basierend auf dieser Untersuchung wird über alle folgenden Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen entschieden. Dabei werden kunsttechnologische sowie konservierungswissenschaftliche Aspekte ebenso berücksichtigt, wie die Intention der Künstler*innen.

Wie häufig und für welche Dauer eine künstlerische Arbeit in Ausstellungen präsentiert werden kann, richtet sich nach der Technik und dem Zustand. Gegebenenfalls ist vorab eine Restaurierung oder eine neue Montierung des Werkes notwendig, wobei diese Maßnahmen in enger Absprache mit den Fotokurator*innen durchgeführt werden. Wird ein Werk zur Präsentation an eine andere Institution ausgeliehen, kann unter Umständen, z. B. bei besonders empfindlichen oder besonders wertvollen Werken eine Kurierbegleitung notwendig sein. Die Fotorestauratorin begleitet den Transport und kümmert sich um die sichere Hängung vor Ort.

Neben der Sammlungspflege, der Vorbereitung eigener Ausstellungen und des Leihverkehrs für externe Ausstellungen, betreut die Fotorestaurierung das Integrierte Schädlingsmanagement, auch Integrated Pest Management (IPM) genannt. Zum Schutz der Kunstwerke werden Schädlinge im gesamten Museum aufgespürt und bekämpft.

Eine Besonderheit der Fotokonservierung im Sprengel Museum Hannover ist, dass zwei Depots mit unterschiedlichen klimatischen Bedingungen zur Verfügung stehen. Die besonders empfindlichen analogen Farbfotografien (chromogene Farbabzüge) und Negativmaterialien können so deutlich kühler gelagert werden als zum Beispiel die Silbergelatineabzüge bei etwa 18°C.

Die Konservierung und Restaurierung von Fotografie und Medienkunst ist mit einer Vollzeitstelle besetzt. Diese Stelle wird zur Hälfte durch die Niedersächsische Sparkassenstiftung finanziert, deren Sammlung seit 2016 als Dauerleihgabe im Museum bewahrt und betreut wird.

 

PROJEKTE

Neben der Vorbereitung einzelner Werke für Ausstellungen und für den Leihverkehr, werden im Rahmen der Sammlungspflege auch Neuzugänge und Nachlässe bearbeitet. Häufig werden diese konservatorischen Projekte durch Drittmittel finanziert.

Nachlassschenkung Sascha Weidner

Unmittelbar nachdem Fotograf Sascha Weidner (1974–2015) überraschend verstarb, erhielt das Museum seinen Nachlass als Schenkung. Die Schenkung umfasst neben ca. 200 Werken auch das Negativ- und Bilddatenarchiv sowie die schriftliche Hinterlassenschaft. Mit Hilfe der Unterstützung der Ernst-von-Siemens-Kunststiftung ist es möglich, einen Teil der Werke zu erschließen und zu restaurieren. Im Rahmen ihrer Corona-Förderlinie für Selbständige in Museen und Sammlungen finanzierte die Stiftung die Arbeit der in Hannover freiberuflich tätigen Restauratorin Eva Elisa Wagner. Von November 2020 bis Mai 2021 führt sie konservatorische und restauratorische Maßnahmen an drei Werken durch: Bleiben ist nirgends, 2009, Enduring beauty, 2008 und Let there be light, 2008.

Restauratorin Eva Wagner bei der ArbeitcFotoHHW SMH
Restauratorin Eva Wagner trennt die an der Verglasung festklebenden Farbfotografien
© Foto: Herling/Herling/Werner, Sprengel Museum Hannover

Begonnen hat sie mit der Arbeit „Bleiben ist nirgends“ bestehend aus zahlreichen Farbfotografien. Bei Teilen der Arbeit ist die Verglasung der Rahmung direkt mit der Gelatineschicht der farbigen PE-Fotopapiere verklebt, welches zu starken Deformationen der Fotografien führte und weiterhin schlimmstenfalls zu Schichtablösungen der chromogenen Farbabzüge führen könnte. Ursache für das Schadensbild sind frühere massive Klima- bzw. Feuchtigkeitsschwankungen. Im Rahmen des Projektes können die Farbfotografien durch eine wässrige Behandlung zerstörungsfrei von den Verglasungen getrennt und gereinigt werden. Somit wird es zukünftig zu keinen weiteren Deformationen und Schichtablösungen an den Werken kommen und eine Präsentation der Arbeit unter Wahrung der ursprünglich vom Künstler angestrebten Ästhetik möglich sein. Die Arbeit wird nach deren Erschließung und der restauratorischen Behandlung im Kühldepot des Museums bei konstanten klimatischen Bedingungen aufbewahrt.

Detailaufnahme Vorzustand FarbabzugcFotoEvaWagner Detailaufnahme Nachzustand FarbabzugcFotoEvaWagner

links: Detailaufnahme des Vorzustandes eines an der Verglasung klebenden chromogen entwickelten Farbabzuges © Foto: Eva Wagner
rechts: Detailaufnahme des Nachzustandes des restaurierten, jetzt unverglasten chromogen entwickelten Farbabzuges © Foto: Eva Wagner

In einem SPRENGEL-TALK am 23.2.2021 gaben Inka Schube, Kuratorin für Fotografie und Medienkunst, und Kristina Blaschke-Walther, Restauratorin für Fotografie und Medienkunst, Einblicke in ihre Tätigkeiten an der Nachlassschenkung Sascha Weidner.

 

Sascha Weidner: Der 1974 in Georgsmarienhütte geborene und aufgewachsene Fotograf schloss 2004 sein Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig als Meisterschüler von Prof. Dörte Eißfeldt ab. Die Bildwelt von Sascha Weidner ist geprägt von Wahrnehmungen, Sehnsüchten und Traumbildern einer Generation, deren Credo sich mit dem Slogan NO FUTURE – MUCH PRESENT überschreiben ließe. Weidner rang dem Sichtbaren stets nahezu unglaubliche Bilder ab, als wäre der Ort – ob vermeintliche Tristesse der Provinz oder weitläufige Ferne – egal, so lange man nur nahe genug bei sich selbst bleibe. Vom 29. Juli bis zum 19. November 2017 präsentierte das Sprengel Museum Hannover mit „Sascha Weidner. IT'S ALL CONNECTED SOMEHOW – Nachlasssichtung I“ die erste umfangreiche Ausstellung Sascha Weidners in einem Kunstmuseum.

In der Sammlung Online finden Sie eine eigene Rubrik zum Nachlass Sascha Weidner.
Zur Sammlung Online

Nachlass Petra Kaltenmorgen

Informationen folgen in Kürze.

Nachlass Umbo

Informationen folgen in Kürze.

 

Kontakt:
Kristina Blaschke-Walther
+49 511 168-3 10 33
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Zur Sammlung Fotografie und Medien
Zum Sprengel Foto-Blog

 

Weiterführende Informationen:

Verband der Restauratoren - Fachgruppe Fotografie/Film/Audiovisuelles Kulturgut

Deutscher Museumsbund - Arbeitskreis Konservierung/Restaurierung

ICOM-CC - Working Group Photographic Materials